Review – Fate/stay night: Heaven’s Feel: Spring Song

  • 9. Mai 2021 / Anime

In Japan ist Fate/stay night: Heaven’s Feel: Spring Song im März diesen Jahres auf Blu-ray erschienen. Da der für den deutschsprachigen Raum verantwortliche Publisher seit über einem Jahr kein Update zum Release liefert, habe ich mir eben diese bestellt. Länger wollte ich auf das Finale der Heaven’s Feel Trilogie, welche vor über drei Jahren ihren Anfang nahm, nicht warten.

Auch Spring Song wird die Charaktere wieder vor schwierige Entscheidungen stellen. Entsprechend gespannt war ich zu erfahren, welchen Weg diese bestreiten werden, was die Konsequenzen sind und wie der Krieg um den Heiligen Gral ausgeht.

Unablässig Richtung Finale

Nachdem Presage Flower ein sehr gutes Fundament gelegt und Lost Butterfly mit all seinen Enthüllungen die Bühne bereitet hat, präsentiert Spring Song nun das große Finale. Nun, da alle mit offenen Karten spielen, ist die Zeit der dunklen Geheimnisse und des abtastens vorbei. Waren die vorherigen Filme eher finster, geheimnisvoll und deprimierend, ist Spring Song etwas hoffnungsvoller und deutlich actionreicher. Sorgt aber dennoch immer wieder für Überraschungen und bleibt bis zum Ende spannend. Dabei verliert der Film keine Zeit und treibt seine Charaktere ohne langatmige Pausen Richtung Ende voran.

Trotz der schnell voranschreitenden Handlung findet FSN: Heaven’s Feel: Spring Song zumindest einmal doch noch Zeit, etwas zur Ruhe zu kommen. In diesem Moment schafft es der Film sogar neue geschichtliche Hintergründe zum Krieg um den Heiligen Gral zu liefern, die in noch keiner Anime-Adaption beleuchtet wurden. Wodurch die bekannten Magier Familien Einzbern, Matou und Tohsaka etwas mehr Tiefe bekommen.

Shirou, der im vorherigen Teil immer wieder in’s Wanken kam, ist nun etwas gefasster und scheint endlich ein klares Ziel vor Augen zu haben. Genauso wie alle übrigen, die am Krieg teilnehmen. Von diesen stehen vor allem Zouken Matou, Kirei Kotomine und natürlich Sakura Matou immer wieder im Zentrum der Handlung und werden gut in Szene gesetzt. Besonders Rin Tohsaka und Kirei haben in diesem Film den ein oder anderen großen Auftritt. Dadurch bekommt Kirei als Charakter noch einmal deutlich mehr Tiefe und Rin darf nun auch ein wenig mehr sein, als nur ein beobachtender Nebencharakter.

Detaillierte Kämpfe

Mehr Action bedeutet natürlich auch mehr Kämpfe. In Spring Song sind nahezu alle verbleibenden Magier und Servants dazu gezwungen, ihr Können zu demonstrieren. Besonders Rider kann endlich zeigen, was sie zu bieten hat. Etwas, dass nach all den Adaptionen, schon längst überfällig war und ich sehr genossen habe. Ihr großer Auftritt hat bei mir für Gänsehaut gesorgt. Großartig!

Habe ich in den Reviews zu den beiden Vorgängern die Kämpfe für ihren Mangel an Details und fehlenden Spannungsaufbau kritisiert, kann sich der finale Film in dieser Hinsicht nichts vorwerfen lassen. Auf ein großes Effekt-Gewitter, wie in Lost Butterfly, wird verzichtet. Dadurch sind die verschiedenen Attacken und Ausweichmanöver schön anzusehen. Diese verlieren dabei aber weder an Wucht, noch an Geschwindigkeit. Auch der wieder wunderbar gelungene Soundtrack trägt seinen Teil zur Inszenierung bei. Yuki Kajiura, welche auch schon bei Fate/Zero und den anderen Filmen der Trilogie für die Musik verantwortlich war, hat wieder einen klasse Job gemacht.

Actionreiches und rundes Ende

Bei all der Action vergeht vor allem das letzte Drittel des Films wie im Flug und lässt mir als Zuschauer kaum Zeit, das Gesehene zu verarbeiten. Da hätte ich mir gewünscht, dass sich die Macher für manche Szenen mehr Zeit lassen, um diese besser zu erläutern. Das ein oder andere Detail der Geschichte ist so leider völlig auf der Strecke geblieben.

Auch hätte ich mir gewünscht, dass Spring Song die Gräueltaten aus den beiden anderen Filmen nicht einfach vergisst und dem ein oder anderen Charakter mehr die Konsequenzen dieser spüren lässt. Das ist aber wohl eher der Vorlage als der Adaption geschuldet.

Trotz dieser Kritikpunkte liefert FSN: Heaven’s Feel: Spring Song ein rundes Ende mit einem befriedigenden Abschluss, wo alle wichtigen Fragen geklärt und Handlungsstränge zu Ende gebracht werden.

Schlusswort

Über alle drei Filme hinweg hatte die Geschichte einen tollen Spannungsbogen und konnte gegenüber den anderen Adaptionen neue Einblicke gewähren. Der Soundtrack und die Inszenierung waren stets auf einem hohen Niveaus. Charaktere, die in anderen Adaptionen zu kurz kommen, haben hier ihre Bühne bekommen. Außerdem merkte ich an nahezu allen Ecken, dass diese Filme für die große Leinwand gemacht wurden. Insgesamt bin ich mit der Fate/stay night: Heaven’s Feel Trilogie mehr als glücklich.

Das Fate-Universum hat neben Fate/Zero und Fate/stay night: Unlimited Bladeworks nun einen weiteren, abgeschlossenen Ableger, den es sich lohnt anzuschauen. Fehlt eigentlich nur noch eine vernünftige Adaption der Fate-Route rund um Saber.